Früher gehörte die Einhaltung einer bestimmten Kleiderordnung bei einem Restaurantbesuch in Deutschland noch zum guten Ton. Und ein Ignorieren bestimmter Kleidervorschriften konnte in einigen Restaurants sogar dazu führen, dass man beim Betreten darum gebeten wurde, nachzubessern oder gar mit einem Hinweis auf die unpassende Kleidung abgewiesen wurde.
Mythos Kleiderordnung
Noch immer ist die Annahme weit verbreitet, es gäbe einen grundsätzlichen Dresscode, den man unbedingt einhalten muss. Dabei gehört die Pflicht von Anzug und Krawatte beim Mann und von Kleid, Rock, Blazer und Bluse bei der Frau endgültig der Vergangenheit an. Tatsächlich hat sich die sogenannte Smart Casual-Kleideretikette durchgesetzt. Und selbst, wenn der Begriff ursprünglich nur eine leichte Lockerung der ansonsten strengen Kleiderordnung sein sollte, so wird er heute keineswegs mehr wirklich genau genommen. Mit anderen Worten: Die meisten interpretieren ihn mit gewandt, flott und locker.
Leger und Schick ist die Devise
Heute steht das persönliche Wohlbefinden im Vordergrund. Grundregeln gibt es noch immer, aber Konformität wird nicht mehr erwartet. Frauen, die zum Beispiel gerne bequeme sport leggings tragen, können dies auch ohne Weiteres in einem Restaurant tun. Denn auf die Kombination und das Gesamtbild kommt es an. Das heißt, wenn die Körperbetonung dieser überaus schicken Beinkleider andere Restaurantgäste belästigen würde, dann könnte man Abhilfe schaffen, indem man ein weites Oberteil trägt, das den Schossbereich etwas mehr bedeckt. Das könnte beispielsweise ein etwas weiteres farblich abgesetztes Tunika-Sweatshirt, ein langer Pullover oder eine Cardigan-Weste sein.
Worauf kommt es wirklich an?
Respekt. So lange man nicht gerade im Strandmodus, als Dame im Bikini und als Herr oberkörperfrei mit nassen Badeshorts, daherkommt, ist man schon fast auf der sicheren Seite. Viel wichtiger ist ein gepflegtes Aussehen, ein Bedecken der intimeren Körperbereiche und ein allgemein höfliches Auftreten. Denn letzten Endes haben alle Restaurantbesucher dasselbe Anliegen: Man geht ins Restaurant, um eine gute Zeit zu haben, und da ist es selbstverständlich, dass man sich seinen Mitmenschen gegenüber rücksichtsvoll verhält.